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31.08.2023 - Bundesumweltministerin Steffi Lemke besucht Paludikultur-Vorhaben

- "Polder Bargischow Süd" als gemeinsames Verbundvorhaben zum Schutz von landwirtschaftlich genutzten Moorböden in M-V von Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH und Uni Greifswald vorgestellt -

Im Rahmen der Sommer-Pressereise besuchte heute Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), den Polder Bargischow Süd in der Gemeinde Bargischow in Vorpommern Greifswald, um sich über Moornutzung, Moor- und Klimaschutz und die damit verbundenen Herausforderungen und Lösungsansätzen zu informieren. Das BMUV fördert mit insgesamt 48 Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren (2021 – 2031) vier Verbundvorhaben zur pilothaften Umsetzung nasser Landwirtschaft auf landwirtschaftlich genutzten Moorböden in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Bayern.

Am Projektstandort Polder Bargischow Süd informierten sich neben Ministerin Steffi Lemke und Journalisten auch Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt M-V, Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH bei den Projektmitarbeitern der Landgesellschaft, Wissenschaftlern der Universität Greifswald sowie im Gespräch mit Vertretern des Wasser-Boden-Verbandes Untere Peene, dem Landwirtschaftsbetrieb Baltic Agrar und dem Startup Moor and More.

 

Das Paludi-Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern wird von der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald als Verbundvorhaben von 2021 bis 2031 umgesetzt. Dabei sollen beispielhaft Lösungswege zur Minderung der Treibhausgas (THG)- Emissionen sowie Torferhaltung aus bewirtschafteten Moorböden aufgezeigt werden. Pilothaft sollen die Etablierung und Bewirtschaftung von Nassgrünland sowie von Anbau-Paludikulturen (z.B. Rohrkolben, Schilf, Anbaugräser, u.a.)  unter realen Bedingungen auf Polderebene großflächig (mehrere 100 ha) umgesetzt werden, um aktuell fehlende belastbare Erkenntnisse zu ganzjähriger flurnaher Wasserhaltung bewirtschafteter Moorböden sowie der Bestandsführung zu erlangen und zu verbreiten.

 

Dr. Till Backhaus sagte: „Die Einrichtung der Pilotflächen auf landwirtschaftlich genutzten Moorböden leistet einen Beitrag zu Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz. Dieser wird im Projekt durch begleitende wissenschaftliche Untersuchungen detailliert betrachtet und quantifiziert. Mecklenburg-Vorpommern ist bereits Vorreiter beim Moorschutz. Rund 35.000 ha ehemals entwässerter Moore wurden wieder aktiviert. Jetzt gehen wir den nächsten Schritt. Wie bei den erneuerbaren Energien, müssen wir auch lernen, erneuerbare Rohstoffe zu gewinnen und zu bewirtschaften. Die Bearbeitung pflanzenbaulicher Fragestellungen durch die praktische Umsetzung und wissenschaftlichen Begleitung trägt dazu bei, langfristige Perspektiven für die nachhaltige Bewirtschaftung derzeit entwässerter Moorböden zu erarbeiten und gleichzeitig bereits die bodenge­bundenen Emissionen auf den Pilotflächen deutlich zu reduzieren. Erkenntnisse und Ergebnisse aus der praktischen Erprobung der (Anbau-)Paludikulturen sollen Abschätzungen über mittel- und langfristige Bestandsentwicklungen der verschiedenen Kulturen als auch hinsichtlich notwendiger Wassermanagement-Maßnahmen ermöglichen, die zu einer Planungs­sicherheit für landwirtschaftliche Betriebe führen und damit die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen auf landwirtschaftlich genutzten Moorböden erhöhen“, so Backhaus abschließend.“

Daniela Degen-Lesske erklärte: „Die Landgesellschaft MV leitet das Verbundvorhaben, koordiniert und verantwortet die flächenbezogenen Aktivitäten von der Vorplanung, über die baulichen Maßnahmen zur Wasserstandsanhebung, Etablierung von Paludikulturen bis hin zur Bestandsführung. Die Universität Greifswald ist für die begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen und die Rückkopplung der Ergebnisse in die flächenbezogenen Projektmaßnahmen verantwortlich. Auf der Projektfläche Polder Bargischow Süd sollen ab Ende 2024 rund 520 ha Niedermoor wiedervernässt und anschließend die „nasse“ Nutzung erprobt werden. Derzeit befinden wir uns im Planungs- und Genehmigungsprozess. Ziel des Projektes ist es, praxisnahe Erfahrungen zu sammeln und Erkenntnisse an Landwirte und andere Akteure zu vermitteln. Zudem findet eine wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Greifswald statt.“