16.12.15 (blg) Der Geschäftsführer der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, Volker Bruns, ist zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes des Bundesverbandes der gemeinnützigen Landgesellschaften (BLG) gewählt worden. Der aus Ostfriesland stammende Landwirtsohn ist Diplom Agraringenieur. Er folgt Dr. Willy Boß, der dem BLG seit 2002 vor stand. Zu Stellvertretern wurden Dr. Alexander Schmidtke, Geschäftsführer der Thüringer Landgesellschaft mbH und Bernhard Kübler, Geschäftsführer der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH gewählt. Zudem gehört der BLG Geschäftsführer Karl-Heinz Goetz dem Vorstand an.
Volker Bruns wechselte nach 10 jähriger Tätigkeit in der Agrarberatung 1992 zur Landgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern (LGMV), dort war er bis 2005 als Abteilungsleiter für den Grundstücksverkehr zuständig und ist seit 2005 einer der beiden Geschäftsführer. Seit 2007 führt er auch die Geschäfte der LGMV Tochter LGE Mecklenburg Vorpommern GmbH, die in der Baulandentwicklung und Stadtsanierung engagiert ist. Bruns ist seit dem vorigen Jahr Vorstandsmitglied des BLG. Er sieht den Verbund der Landgesellschaften gut aufgestellt und blickt im Hinblick auf die Aufgabenstellungen mit Zuversicht in die Zukunft. Die Landgesellschaften werden die Neuausrichtung der Förderpolitik für ländliche Räume in Rahmen einer erweiterten Gemeinschaftsaufgabe engagiert begleiten und umsetzen. Dies gilt auch für die Agrarstruktur- und Ordnungspolitik. Das Dienstleistungsangebot der Landgesellschaften reicht vom Flächenmanagement einschließlich Bodenordnung über die Betreuung der Förderung von Investitionen in der Landwirtschaft bis zum landwirtschaftlichen Bauen und zur Kommunal- und Regionalentwicklung. Auch die Umsetzung von geförderten Naturschutzvorhaben sowie agrarstrukturverträglichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gehören zum Leistungsportfolio von Landgesellschaften.
Die Landgesellschaften sind vorkaufsberechtigte Stelle nach dem Grundstückverkehrsgesetz. Bruns plädiert hier zuvorderst für intensive Schulungen aller Verfahrensbeteiligten in den Ländern mit dem Ziel eines einheitlichen Vollzugs. Zudem verweist er auf die gutachtlich unterlegten Vorschläge des BLG zur Weiterentwicklung des bodenpolitischen Ordnungsrahmens, die auch von der Bund-Länder AG Bodenmarktpolitik aufgegriffen und empfohlen wurden. Sie harren nun der politischen Diskussion in den Ländern und der Umsetzung.
In der BLG Mitgliederversammlung würdigte Bruns die außerordentlich erfolgreiche Verbandsführung seines langjährig amtierenden Vorgängers, der infolge seines altersbedingten Ausscheidens während der neuen dreijährigen Vorstandsperiode nicht wieder kandierte. Dr. Willy Boß ist in der Geschichte der Landgesellschaften der am längsten bestellte Geschäftsführer und mit 13 Jahren auch im Vorstandsvorsitz Rekordhalter. Seine Vorstandszeit war geprägt durch die Weiterentwicklung und Implementierung eines modernen, integrierten Flächenmanagements bei den Landgesellschaften. Die von ihm geführte Landgesellschaft Sachsen-Anhalt setzte hier mit der Übernahme der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen des Landes und einer langfristig angelegten, agrarstrukturverbessernden und bodenmarktverträglichen Verkaufsstrategie Zeichen.
Richtungsweisend sind auch das Ausgleichsflächenmanagement und die Tätigkeit der Landgesellschaften als Ökoflächenagenturen. Agrarstruktur-schonender Ausgleich, innovative und produktionsintegrierte Kompensation sind zum Markenzeichen der Landgesellschaften geworden. Dr. Boß forcierte im BLG auch die gemeinsame Entwicklung von Anpassungsstrategien der Landgesellschaften in der Orts- und Regionalentwicklung, so beim Regionalmanagement und dem Dienstleistungspaket „Demografiecheck“. Große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhielten die beiden Gutachten des BLG zu den Möglichkeiten und Grenzen der Weiterentwicklung des bodenpolitischen Ordnungsrahmens sowie den Möglichkeiten der Steuerung der Einbindung von Anteilsverkäufen landwirtschaftlicher Unternehmen in die Grundstückverkehrsgenehmigung und zur Verhinderung von unerwünschten Konzentrationsprozessen beim landwirtschaftlichen Bodeneigentum, die in der Amtszeit von Dr. Boß erstellt und vorgelegt wurden.
Bundesminister Christian Schmidt hat das außerordentliche Engagement und Wirken von Dr. Willy Boß für die Landentwicklung am 29. September diesen Jahres mit der Verleihung der Prof. Niklas-Medaille in Silber gewürdigt, der höchsten Auszeichnung, die das Bundeslandwirtschaftsministerium zu vergeben hat.
V.i.S.d.P.
Karl-Heinz Goetz
BLG Geschäftsführer