22.03.2023 - Automatisierung in der Rinderhaltung

Wie in vielen Bereichen der Wirtschaft schreitet auch in der Tierproduktion die Digitalisierung und vor allem die Automatisierung einiger Teilbereiche voran. Gründe dafür sind, neben der Erhöhung von Wirtschaftlichkeit und Effektivität, die Optimierung von Teilprozessen, die auch zum Klimaschutz und zur Verbesserung des Tierwohls beitragen können und nicht zuletzt die Einsparung von Arbeitskräften.

Speziell in der Rinderhaltung betrifft dies folgende Teilprozesse:

  • Melken – auch in Verbindung mit der Weiterentwicklung der schon aus Melkständen bekannten digitalen Auswertungssysteme
  • neben dem Futteranschieben auch verstärkt der Prozess der Futterdosierung und -verteilung
  • das komplette Treiben der Milchviehgruppe aus dem Haltungsbereich zum Melken und zurück, mit Selektionsmöglichkeit einzelner Tiere
  • das Aufbereiten und Verteilen von Einstreumaterial in die Liegeboxen und Einstreubuchten
  • Lichtregime
  • Reinigungssysteme für Spaltenböden und planbefestigte Gänge und Laufflächen


Automatische Melksysteme

Neben den seit vielen Jahren eingesetzten Melkrobotern im freien und gelenkten Kuhverkehr werden zunehmend automatisierte Melkstände entwickelt und eingesetzt.

Diese Systeme sind überwiegend für größere Betriebe interessant und ermöglichen im Zusammenspiel mit Treibesystemen eine Automatisierung des gesamten Melkprozesses.

Beispiele automatisierter Melkstände

  • Innenmelkerkarussell mit Reinigungs-, Ansetz- und Dipprobotern (Fa. DeLaval)
  • Außenmelkerkarussell mit Ansetzautomaten an jedem Melkstand (Fa. GEA Westfalia)
  • Automatisches Treiben mit Rundtreiber durch kreisförmig angeordnete Melkroboter (Fa. Lemmer-Fullwood, Batch-Milking)
  • verschiedene Durchtreibelösungen durch automatische Melkstationen

Die Entwicklung automatischer Fütterungssysteme

Seit ca. 30 Jahren werden parallel europaweit verschiedene automatische Fütterungssysteme entwickelt. Hierbei handelt es sich um schienengebundene Systeme oder gelenkt autonom fahrende Misch- und Verteilbehälter, die sich in der Regel automatisch von einem Komponentenlager versorgen. Schon seit Jahren werden diese überwiegend in Süddeutschland, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern mit steigender Tendenz eingesetzt. Bei den meisten Herstellern geht der Trend zu automatisch fahrenden akkubetriebenen Anlagen.

Eine interessante Neuentwicklung wurde auf der letzten EUROTIER mit dem elektrisch angetriebenen autonom fahrenden Futtermisch- und -verteilfahrzeug vorgestellt. Bei dieser Lösung kann sogar der Aufwand des Grobfuttertransportes in die Futterzentrale wegfallen.

Seit 1990 fand auch in Mecklenburg-Vorpommern fast im Verborgenen die Modernisierung der seit den 70er-Jahren bewährten stationären DDR-Fütterungssysteme (Annahmedosierer, Bandverteilanlagen, Krippeneinzugsbänder bzw. Über-Kopf-Bänder mit fahrbaren Abstreifern oder als Reservierband) zu automatischen Futterdosier- und -verteilanlagen statt. Vor allem in den 1230er- und 1930er-Typenanlagen sind diese noch heute im Einsatz. Mit einer Weiterentwicklung und Modernisierung auf den heutigen Stand kann auch die Verteiltechnik dieser Systeme nach wie vor verwendet werden.

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