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09.06.2015 - Naturschutzmaßnahmen im Regenmoor Osterwald Zingst erfolgreich umgesetzt

Feierlicher Projektabschluss am 08.06.15

Nach fünfjähriger Laufzeit konnte heute das FöRiGeF-Projekt „Optimierung des Wasserhaushalts im Regenmoor Osterwald Zingst" feierlich abgeschlossen werden. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH und des Nationalparkamtes Vorpommersche Boddenlandschaft in den Osterwald.

In seiner Ansprache sagte Dr. Peter Sanftleben, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern: „Mecklenburg – Vorpommern besitzt, anteilig zur Gesamtfläche, die meisten unter Schutz gestellten Flächen in allen Bundesländern. Diese Tatsache ist ein großer Naturschatz, aber auch stete Aufgabe und Verantwortung dafür. Hier im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wird mit dem Projekt Moorrenaturierung im Osterwald ein weiteres wertvolles Mosaik zu diesem Naturschatz hinzugefügt. Die Renaturierung wird insgesamt mit einem Projektvolumen von 710.000 € gefördert, davon sind 485.000 € für bauliche Investitionen vorgesehen." Weiterhin führte er aus, dass neben dem Aspekt des Moorschutzes auch andere positive Effekte erzielt würden, u. A. der verbesserte Schutz der Anlieger durch eine hydrologische Pufferzone, sowie positive Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur, das Rettungswegenetz und den Hochwasserschutz.

Bei gutem Wetter konnten sich die Teilnehmer während einer Fahrradtour durch das Gebiet von den gelungenen baulichen Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserhaushalts überzeugen und die neuen Informationstafeln in Augenschein nehmen. Diese veranschaulichen die Entstehung des Osterwaldes und stellen das Förderprojekt zur Optimierung des Wasserhaushaltes im Regenmoor dar. Gernot Haffner, Leiter des Nationalparkamtes Vorpommern führte aus: „Jetzt kommt es darauf an, die unter den geschaffenen Bedingungen im Gebiet eintretenden Veränderungen den Zingster Bürgern und den vielen Gästen zu vermitteln und die hohe Akzeptanz für das Projekt zu erhalten."

Mit einer Größe von 352 ha gehört das Regenmoor des Osterwaldes zu den vier größten Regenmooren von Mecklenburg-Vorpommern. Es wurde als einziges Moor in Mecklenburg-Vorpommern den „wurzelechten Regenmooren" zugeordnet. Der Osterwald wurde in der Vergangenheit aus forstwirtschaftlichen Gründen durch ein Grabennetz entwässert und teilweise aufgeforstet. Der standortuntypische Fichtenbewuchs mit sehr hohem Wasserbedarf sorgt für ein zusätzliches Wasserdefizit. Die Entwässerungsmaßnahmen und der hohe Wasserbedarf des Forstbestandes verursachten eine Absenkung von Grund- und Moorwasserspiegel und führten zu einem allmählichen Abbau der noch vorhandenen Moorbereiche.

Für die Naturschutzmaßnahme zur Renaturierung des Regenmoores hat die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH sowohl das komplette Projektmanagement, die Projektkoordination, als auch das Fördermittelmanagement übernommen. Der Wasserhaushalt des Regenmoores soll nun durch 58 Staue unterschiedlicher Bauarten optimiert werden. Einige ehemalige Entwässerungsgräben wurden ganz verschlossen, mit dem Ziel, das Niederschlagswasser im Gebiet zu halten. Zur Sicherung vorhandener Straßen und angrenzender Gebäude erfolgte eine Abstufung der Stauhöhen in den Gräben zu den Randbereichen hin, an den Übergangsstellen zum Umland wurden regulierbare Staubauwerke installiert. Damit das Regenmoor im Osterwald auch weiterhin für Einheimische und Touristen erlebbar bleibt, wurden die Reit-, Wander- und Fahrradwege verbessert, teilweise erhöht und stabilisiert.

Volker Bruns, Geschäftsführer der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH bedankt sich für die gute Zusammenarbeit bei allen Projektbeteiligten aus dem Nationalpark-amt Vorpommersche Boddenlandschaft, der Gemeinde Zingst, dem zuständigen Wasser- und Bodenverband Recknitz-Boddenkette und der unteren Wasserbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen, dem Planungsbüro WASTRA-Plan sowie der Baufirma HTS Müritz. „Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt so erfolgreich umsetzen konnten. Die enge Kooperation unter allen Beteiligten hat sich bewährt. Mit dem Projketabschluss sind nun die Voraussetzungen für den eigentlichen Renaturierungsprozess, für die Entstehung einer natürlichen Vegetation und einer künftigen Moorlandschaft, geschaffen worden."