16.03.2016 - Renaturierung der „Fischlandwiesen“ rückt näher

Das Ostseebad Wustrow, die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten und das Ostseebad Dierhagen vereinbaren mit der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH Renaturierungsmaßnahme

Der nördliche Teil der „Fischlandwiesen“ auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst soll renaturiert werden. Mit der feierlichen Vertragsunterzeichnung am 15.03.16 in Rostock besiegelten Daniel Schossow, Bürgermeister von Wustrow, Frank Ilchmann, Bürgermeister von Ribnitz-Damgarten und Christiane Müller, Bürgermeisterin von Dierhagen, deren jeweilige Stellvertreter sowie Volker Bruns, Geschäftsführer der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, am Dienstag in der Hansestadt Rostock die Bereitstellung von Gemeindeflächen für ein neues Ökokonto.

Volker Bruns erklärte: „Wir freuen uns, zusammen mit dem Ostseebad Wustrow, der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten, und dem Ostseebad Dierhagen ein neues Ökokonto auf den Weg gebracht zu haben. Der Prozess bis zur heutigen Vertragsunterzeichnung war langwierig, aber wir haben es gemeinsam geschafft. Wir freuen uns jetzt auf die weitere Zusammenarbeit und die Umsetzung dieser Naturschutzmaßnahme, die nicht nur sinnvoll für unsere Umwelt ist, sondern sich auch finanziell positiv für alle Vertragsbeteiligten auswirken wird. Das neu zu schaffende Ökokonto „Fischlandwiesen“ kann als Kompen-sationsmaßnahme für ausgleichspflichtige, küstennahe Eingriffe in die Natur genutzt werden.“

Mit dem Vertrag werden mehr als 218 ha Polderflächen, die sich auf der Landbrücke entlang der L 21 zwischen den Gemeinden Wustrow und Dierhagen befinden, in die neue Naturschutzmaßnahme eingebunden. In diesem Boddenbereich soll das natürliche Wasserregime wieder hergestellt werden. Dabei wird eine angepasste landwirtschaftliche Nutzung angestrebt. Die naturnahen Überflutungsverhältnisse sollen hauptsächlich dazu führen, wenn möglich, das ehemals dort vorhandene Salzgrasland wieder herzustellen. Dies ist wertvoller und mittlerweile seltener Lebensraum für verschiedene seltene Salzpflanzen, wie z.B. Strandaster und Salzbinse. Auch entstehen neue Nahrungs-, Rast- und Brutflächen für teilweise bedrohte Zugvögel und heimische Vögel, wie Limikolen (Watvögel) , nordische Gänse, Kraniche und verschiedene Greifvögel. Als weiterer Effekt kann sich das Selbstreinigungsvermögen des Saaler Boddens und dadurch dessen Wasserqualität verbessern.

Auch das Landschaftsbild soll durch die Naturschutzmaßnahme reizvoller, da abwechslungsreicher, werden: Nach der Umsetzung werden neben Grünlandflächen auch Schlammflächen, Schilf bewachsene Areale, Tümpel und Priele zu sehen sein. Die geplanten Maßnahmen sollen außerdem bewirken, dass sich in dem ursprünglichen Moorgebiet mittelfristig wieder neue Torfschichten bilden können und schädigende torfzehrende Prozesse gestoppt werden. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Zurzeit werden die Fischlandwiesen von angrenzenden Boddenbereichen durch Deiche getrennt, damit auftretendes Hochwasser nicht in die bewirtschafteten Wiesen eindringen kann.

Auf der Fläche des neuen Ökokontos soll entlang des Saaler Boddens ein Teil der Deichanlage rückgebaut werden. Dafür werden ein neuer Deich entlang der L 21 und in der Trasse des Plattenweges gebaut. Die vorhandenen Gräben werden als Priele umgestaltet und zum Bodden hin geöffnet, damit Hochwasser schnell einströmen und abfließen kann. Insgesamt werden die Gräben flacher gestaltet, um den Rindern eine gefahrlose Querung zu ermöglichen. Die dann im Gebiet nicht mehr benötigten Plattenwege werden zurückgebaut. Zudem finden Anpassungen statt, um auch weiterhin eine ordnungsgemäße Entwässerung der umliegenden Bereiche zu ermöglichen.

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