19.06.2025 - Zwei Teilmaßnahmen zur Wiedervernässung im Polder Bargischow-Süd abgenommen

Es tut sich etwas im Polder Bargischow-Süd

Am 12.6. und 16.6.2025 fanden zwei Abnahmen der im Rahmen der Naturschutzförderrichtlinie des Landes MV (NatSchFöRL) geförderten Baumaßnahmen im Polder Bargischow -Süd statt.

Zunächst waren das die wasserbaulichen Anpassungen auf einer 313 ha großen Polderteilfläche. Da analog zur anderen schon umgesetzten Teilfläche auch hier eine Vernässung mit gleichzeitiger Möglichkeit zur Paludinutzung geplant ist, wurde das hydrologische System entsprechend angepasst. Es wurden z.B. ein Einlaufbauwerk zur Zuwässerung, fünf regulierbare Stauanlagen, neun Durchlässe und Zuwegungen zu den Maststandorten der 110 kV-Leitung, die das Gebiet quert, gebaut. Es erfolgten aber auch Grabenentschlammungen, der Bau einer grabenparallelen Verwallung und eine Grabenverlängerung, um die Fläche ausreichend bewässern zu können, sowie die Sanierung eines alten 4-Seiten-Staubauwerks.

Darüber hinaus wurde auch der Neubau einer 6 km langen Trinkwasserleitung zu den Ortschaften Kamp und Anklamer Fähre abgenommen. Der Neubau im Projekt war notwendig geworden, da die alte Leitung aus den 1980er Jahren nicht an die veränderten Wasserstände im Gebiet nach der Vernässung angepasst war.

In den beiden NatSchFöRL-Projekten Bargischow-Süd, Teil 1 und 2, wurden für Planung, Bau, Flächenverfügbarmachung und Projektsteuerung durch die Landgesellschaft insgesamt ca. 6,5 Mio. Euro Fördermittel eingesetzt. Die Verwendungsnachweise werden derzeit vorbereitet.

Hintergrund:

Diese Baumaßnahmen schaffen die Grundlage für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung, mit dem Ziel, Moorschutz aktiv umzusetzen und CO₂-Emissionen zu reduzieren, ohne die Entwässerung angrenzender Flächen zu beeinträchtigen.

Durch eine Anpassung der Stauziele auf flurnahe bis flurgleiche Wasserstände wird die Torfzersetzung verlangsamt, der Eintrag von Nährstoffen ins Grund- und Oberflächenwasser reduziert und ein neuer Weg für die Paludikultur geebnet.

Die erste Teilmaßnahme für die Anpassung der wasserbaulichen Infrastruktur auf 159 ha Fläche wurde am Montag, den 12.05.2025, abgeschlossen.

Gefördert werden die laufenden Projekte im Rahmen der Naturschutzförderrichtlinie des Landes (Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt) und der Europäischen Union (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums).

Anschließende Maßnahmen:

Schaffung weiterer Infrastrukurvoraussetzungen für Paludikultur auf 472 Hektar Fläche (geplanter Baubeginn Herbst 2025)

Erste Schilfpflanzungen sind für den Sommer 2025 vorgesehen.

Diese Maßnahmen werden im Rahmen des Paludipilotvorhabens MV (eines durch das BMUV geförderten Projektes) umgesetzt.